Nein, das ist kein Aprilscherz, das ist tatsächlich eine neue Folge. Wir waren auf einem Höllenplaneten gefangen. Es gab mehrere Wahlen und ein größenwahnsinniger Millardär…was? Das war die ganze Zeit die Erde? IHR IDIOTEN! SEHT NUR, WAS IHR ANGERICHTET HABT! *in den Sand box*
Wo waren wir? Achja, Machen wir lieber ein bißen Eskapismus zu einem anderen Höllenplaneten, auf dem sich unsere Heldinnen und Helden ihrer größten Angst stellen müssen. Ist es die lächerlich kleine Summe, die auf der Renteninformation steht? Ist es der wieder verschobene MRT Termin wegen des kürzlichen Bandscheibenvorfalls? Nein, DAS sind Ängste mit denen sich höchstens Podcaster in der späten 40ern herumschlagen. Unsere Marines haben noch ECHTE Ängste wie…Kakerlaken, Dunkenlheit, Enge und Blut. Also eigentlich das, womit sie tagtäglich in ihrem Job konfrontiert werden. Ein Plot, der auf den berühmten Bierdeckel eines ambitionierten, aber erfolglosen Unions-Politikers passt, der DAMALS vor allem noch wegen seiner Bierdeckel bekannt war. Ach Fritze, wärste doch in der Kneipe geblieben….Und weil diese generische Story genauso kompetent ist, wie ein gewisser Sauerländer als Kanzler, hat es natürlich hinten und vorne nicht gereicht, um die Sendezeit zu füllen. Also musste die Autorin noch eine ebenso generische Rahmenhandlung mit einer Anhörung durch Ross und McQueen hinzufügen, die nicht nur ausgesprochen hölzern durch die Szene staksen, sondern auch die unsinnigsten Regieanweisungen stur umsetzen. Wie hier: „McQueen schaut versonnen aus dem Fenster“, auch wenn kein Fenster zum Herausschauen da ist:

„Tolle Aussicht! Ich wünschte, es wäre Luftpolsterfolie.“
So, dann wollen wir nochmal den Bierdeckel entstauben. *pust* Da steht: Damphouse muss sich wegen Befehlsverweigerung und Feigheit vor dem Feind verantworten. Alle Vorwürfe werden am Ende fallen gelassen, weil die 58er in einer nebeligen 20qm großen Studiokulisse..ääh..einem kriegserschütterten Höllenplaneten durch eine geheimnisvolle Psychowaffe der Chigs mit ihren Urängsten konfrontiert werden und sich gegenseitig an die Gurgel gehen.“ Fritz, Du Teufelskerl! Äh…Marylin, Du Teufelsweib! In Rückblenden sehen wir nun, wie sich unsere 58er im Anflug auf den Planeten darüber UNTERHALTEN, was da unten so abgeht. SEHEN werden wir das nicht. Und schon vor der Landung fällt die erste Blutkonserve auf Damphouse, Wang sieht Kakerlaken und Coop darf skeptisch seinen Helm anstieren, um die Grundlagen für die späteren Phobien zu legen.

Wang sieht rot. Wenn er Kakerlaken sieht
Eindrucksvoll: Als unsere Gang auf dem Planten landet, kommen auch schon die ersten Marines angerannt und begehren Einlass. Weil der Transporter aber so gut gesichter ist, wie die Festung Europas können unsere 58er nur zugucken, wie die Leute darniedergemetzelt werden. Allerdings nicht vom Feind, sondern von einem einzigen durchgedrehten Spacemarine. Warum von den anderen niemand auf die Idee gekommen ist, statt wegzurennen sich umzudrehen und abzudrücken…keine Ahnung. Sehr passend hat der Irre Schütze auch Piloten und Triebwerk ausgeschaltet, so dass man hinausgeht, um den Lieutenant-Sergant (so richtig schlüssig ist sich die Folge nicht über den Rang des Mannes) zu umzingeln. Um dann doch im Gänsemarsch (oder wie die Schießtauben) durch die Kulisse zu stolpern. Der Marine merkt jetzt, dass er die ganze Zeit auf einer Mine stand, die vermutlich tödlich hell leuchtet, so richtig wird das nicht erklärt.

Macht Böse Mine zum bösen Spiel: Ein durchgeknallter Spacemarine
Apropos Licht: Die Deckenlampen des Studios gehen nun ebenfalls stroboskopartig an und fahren den 58ern wortwörtlich durch Bein und Mark.

„Ein Röntgenbild auf Kassenleistung. Echt Chig!“
Was nun folgt ist mehr oder weniger sinnfreies Wandeln über den „Planeten“, während man sich immer wieder #superschwellig erzählt, wovor man Angst hat: „Mir ist zu Dunkel!“, „Ich kann kein Blut sehen!“, „Helm zu eng!“, „Kakerlaken!“, „Ich hab meinen Text vergessen.“ Schlaubergerartig erarbeitet man sich auch, dass es sich bei dem Licht um eine Psychowaffe der Chiggs handeln muss, die auf die Prinzessin-Amidala-Region des Hirn einwirkt. Wie genau, ob die Wirkung mit der Zeit nachlässt und ob feste Wände schützen oder nicht, darüber gibt die Folge sehr widersprüchliche Aussagen. Und warum es überhaupt noch eine Anhörung gibt, obwohl die Sache mit der Waffe nun wirklich offensichtlich ist („Sie wollen Beweise? Fragen sie doch mal die anderen Spacemarines auf dem Planeten, die sich gegenseitig umgebracht haben. Meine Güte, die eine hält sogar noch den Kartoffelschäler in der Hand, mit dem sie den anderen erschossen hat!“) keine Ahnung. Weil die Folge sonst zu kurz gewesen wäre. Und so leiden wir mit unseren Protas, die aus dramaturgischen Gründen noch durch ein Minenfeld bis zum rettenden Transporter hüpfen müssen und sich gegenseitig ungefähr 52 Mal versichern: „DAS SIND NICHT WIIIIIR! SO SIND WIR NIIIICHT!“.
Was sollen wir sagen: Das war tatsächlich eine Psychowaffe. In Serienform. Legt man unseren Bewertungsmaßstab an, wie viele Staffeln wir uns wünschen würden, wenn jede Folge so wäre, wie diese müssten wir sagen: MAXIMAL 0,5 Staffeln. Einer modernen Serie mit 12 Folgen. Nein, Satz mit X-Ray, das war nix.
Aber darüber haben wir noch gesprochen:
Im April erscheint das Buch „Es lebe Space 2063!“ natürlich im Verlag in Farbe und buuuunt.
Die Serie hat eine winzige Sektion im Spookyverse, das sich normalerweise mit X-Akten beschäftigt.
Und unsere Freunde vom YumYum-Podcast hatten schon fast alle Beteiligten an der Serie vor Kamera und Mikro: